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Sexualisierte Gewalt an Kindern

Der sexuelle Missbrauch von Kindern wird vergleichsweise selten von fremden Tätern verübt. Betroffene Kinder erfahren sexuelle Gewalt in ihrem sozialen Umfeld: Zuhause, in der Schule oder im Verein.

Sexueller Missbrauch von Kindern geschieht nicht in der Öffentlichkeit, sondern in der Familie, in der Verwandtschaft oder im engeren Bekanntenkreis. Die enge Beziehung zwischen Opfer und Täter erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Missbrauch über eine längere Zeit, intensiv und mit mehr (psychischer) Gewalt ausgeübt wird.

Verbale Belästigungen, sexuelle Berührungen, exhibitionistische Handlungen, Masturbation sowie orale, vaginale und anale Vergewaltigungen sind die häufigsten Formen der sexuellen Gewalt an Kindern. Nicht vergessen werden darf die Kinderpornografie, die durch das Internet besonders schnell verbreitet wird.

Die Anzahl der angezeigten und ausgewiesenen Fälle des sexuellen Missbrauchs ist bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes nur begrenzt aussagefähig, da gerade in diesem Deliktsbereich die Dunkelziffer hoch eingeschätzt werden muss. 2021 wurden 15.507 Fälle (2020: 14.594) in der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik registriert.

Das kindliche Opfer hat oftmals – bedingt durch die nahe Beziehung zum Täter – nicht die Möglichkeit,  auf den Missbrauch aufmerksam zu machen oder den Missbrauch zu beenden. Von den im Jahr 2021 erfassten Opfern eines sexuellen Missbrauchs waren 4.049 mit dem Tatverdächtigen verwandt, 498 waren eng befreundet. 2.908 waren mit dem Tatverdächtigen bekannt bzw. befreundet. 2.035 kannten den Tatverdächtigen durch eine flüchtige Bekanntschaft. 

875 hatten mit dem Tatverdächtigen eine formelle soziale Beziehung in Institutionen, Organisationen und Gruppen, 5.048 hatten mit dem Tatverdächtigen keine Beziehung. Bei 2.085 ist die Beziehung ungeklärt.

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